Wenn ihr dachtet, ein Job in der Hotellerie sei eine Mischung aus Glamour, Frühstücksbuffet und freundlich Lächeln in der Lobby – nun ja, das stimmt sogar. Aber dazu kommt noch eine Prise Gesetz, eine Handvoll Organisation und ein ordentlicher Schuss Struktur, was eure Arbeits- und Pausenzeiten angeht. Denn ganz gleich, ob ihr im Front Office glänzt, im Housekeeping Gas gebt oder im Veranstaltungsservice mit 15 Tabletts jongliert – irgendwann müsst ihr mal durchatmen. Am besten in der Pause und nicht heimlich hinter dem Wäschewagen.
Ja, richtig: Auch Pausen sind Teil eurer Ausbildung! Nicht, weil wir euch zu einem Faultier machen wollen, sondern weil sie:
Außerdem sind Pausen die besten Zeiten für Klatsch, Austausch mit Kollegen oder einfach mal ein stilles „Ich brauch jetzt kurz meine Ruhe“-Gesicht.
Euer bester Freund in Sachen Arbeits- & Pausenzeiten heißt: Arbeitszeitgesetz (ArbZG). Klingt nicht nach Partynacht, ist aber sozusagen das Grundgesetz eurer Arbeitszeit.
Jetzt wird’s spannend – und sehr relevant, wenn du hungrig, müde oder reizbar bist.
Du hast heute eine 9-Stunden-Schicht von 10:00 bis 19:00 Uhr.
→ Du hast Anspruch auf mindestens 45 Minuten Pause, die z. B. in zwei Blöcke à 20 und 25 Minuten aufgeteilt werden können.
Wichtig: Die Pause ist keine Arbeitszeit und darf nicht „wegarbeiten“ werden.
Hotellerie ist kein 9-to-5-Job. Aber sie ist auch nicht völlig chaotisch. Es gibt typische Schichtmodelle:
Theorie schön und gut – aber wie läuft’s wirklich im Hotelalltag?
Best Case: Du machst deine Pause in der Mitarbeiterruhezone, trinkst in Ruhe einen Tee und isst dein mitgebrachtes Sandwich. Niemand ruft dich. Pure Pause.
Reality Check: Der Gast fragt in deiner Pause nach einem zweiten Kissen, der Kollege ist krank, und die Kaffeemaschine spuckt nur Dampf. Du wirst „kurz gebraucht“.
Merke: Pausen sind Pflicht, keine Gnade oder wenn mal Zeit dafür ist. Wenn’s nicht anders geht, müssen sie nachgeholt werden.
Tipp: Frag ruhig nach deiner Pause, wenn’s stressig ist. Du hast ein Recht darauf. Freundlich, aber bestimmt.
Als Auszubildende gelten für euch (neben dem Arbeitszeitgesetz) auch spezielle Vorschriften, vor allem wenn ihr noch minderjährig seid.
Sobald du 18 bist, gelten die normalen Regelungen. Aber: Dein Ausbildungsbetrieb sollte auch dann auf dich achten – Stichwort „Fürsorgepflicht“.
Die Ausbildungsordnung enthält klare Lernziele rund um das Thema Arbeitszeitgestaltung:
Du sollst:
Kurz gesagt: Du wirst nicht nur ausgebildet, wie man Gäste glücklich macht – sondern auch, wie du selbst gesund bleibst.
🧠 Plane deine Energie
→ Wenn du weißt, dass du Frühschicht hast, geh früh schlafen. Wenn Spätdienst – genieße den Vormittag.
🥗 Nutze deine Pause bewusst
→ Raus an die Luft, was Leichtes essen, kurz entspannen – Handy weg!
🗣️ Kommuniziere mit deinem Team
→ Wenn du merkst, deine Pause fällt aus – sprich’s an. Kolleg:innen helfen oft gern.
📅 Führe ein Arbeitszeittagebuch (vor allem in der Ausbildung!)
→ Das zeigt dir, ob alles korrekt läuft – und hilft bei Gesprächen mit der Ausbilder:in.
🎧 Mini-Entspannung zwischendurch
→ 5 Minuten ruhiges Atmen auf der Toilette = besser als nix.
Arbeits- und Pausenzeiten sind nicht nur Regelwerk, sondern euer Werkzeug, um durch anstrengende Tage zu kommen – fit, freundlich und fokussiert. In der Hotellerie wird viel von euch verlangt: Flexibilität, Einsatzfreude, Kundenorientierung. Umso wichtiger ist es, eure Rechte zu kennen – und Pausen zu nutzen, um bei Kräften zu bleiben. Und denkt immer dran: Ein zufriedener Gast beginnt mit einem ausgeruhten Team.
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