Die Ausbildung ist ein super spannender Abschnitt im Leben: Du lernst Neues, entwickelst dich weiter und machst deine ersten Schritte ins Berufsleben. Aber – und das weiß jeder, der mal Azubi war – es ist auch eine Zeit, in der man ganz schön viele Fehler machen kann. Und das ist auch völlig okay! Fehler gehören dazu. Viel wichtiger ist: Du musst nicht alle selbst machen.
1. Du fragst nicht nach – obwohl du was nicht verstehst
Ganz ehrlich: Niemand erwartet, dass du alles sofort weißt. Du bist in der Ausbildung, um zu lernen – und Fragen zu stellen gehört dazu. Trotzdem trauen sich viele Azubis nicht, nachzuhaken, wenn sie was nicht verstanden haben. Aus Angst, dumm dazustehen oder weil sie denken, sie müssten es schon wissen.
So vermeidest du den Fehler:
Mach dir klar: Nachfragen zeigt Interesse, nicht Inkompetenz. Und dein Ausbilder wird es eher schätzen, dass du dich kümmern willst, als wenn du still das Falsche machst. Frag freundlich, konkret und notier dir die Antwort – so zeigst du auch gleich, dass du aufmerksam bist.
Beispiel:
„Könntest du mir kurz erklären, warum wir das so machen?“ ist viel besser als einfach stumm zu nicken und später planlos dazustehen.
2. Du nimmst Kritik persönlich – statt sie als Chance zu sehen
Autsch, Kritik tut manchmal weh. Gerade wenn du dir Mühe gegeben hast. Aber in der Ausbildung geht es eben auch darum, Fehler zu machen – und daraus zu lernen. Viele Azubis fühlen sich angegriffen, ziehen sich zurück oder gehen innerlich auf Konfrontation, wenn sie kritisiert werden.
So vermeidest du den Fehler:
Denk dran: Kritik ist selten gegen dich als Person gerichtet, sondern gegen eine konkrete Handlung oder Entscheidung. Hör also erstmal zu, nimm’s sachlich – und frag nach, wie du es besser machen kannst. Wer lernbereit ist, punktet.
Tipp:
Wenn du unsicher bist, ob du alles richtig verstanden hast, sag sowas wie:
„Danke für das Feedback. Hast du vielleicht ein Beispiel, wie ich’s nächstes Mal besser machen kann?“
3. Du unterschätzt die Basics – und verlierst den Überblick
Der Alltag kann stressig sein: Azubi-Aufgaben hier, Schule dort, dazu noch Klausuren oder Präsentationen. Viele Azubis konzentrieren sich dann nur auf das, was gerade akut ist – und lassen Grundlagen schleifen: Pünktlichkeit, ordentlich geführter Berichtsheft, gute Vorbereitung auf die Schule.
Das Problem: Wenn die Basics nicht sitzen, wird’s schnell chaotisch – und dein Ausbilder merkt das sofort.
So vermeidest du den Fehler:
Mach dir eine kleine Routine:
- Sei 10 Minuten früher da
- Schreib dein Berichtsheft jede Woche
- Schau mindestens einmal pro Woche in deine Ausbildungsnachweise
- Plane dir feste Lernzeiten ein
Das klingt spießig? Mag sein. Aber Basics wie Zuverlässigkeit und Eigenorganisation sind das A und O in der Ausbildung – und total easy umzusetzen, wenn du sie regelmäßig machst.
4. Du gibst dich mit Mittelmaß zufrieden – statt das Beste aus dir rauszuholen
Klar, nicht jeder Tag ist gleich, und du musst nicht immer 110 % geben. Aber viele Azubis schalten nach einer Weile auf Sparflamme – machen nur noch Dienst nach Vorschrift, interessieren sich nicht mehr so richtig oder denken: „Ich mach ja eh nur die Ausbildung.“
Schade! Denn die Ausbildung ist deine Bühne. Wer sich reinhängt, zeigt, dass er Bock hat – und wird öfter belohnt, als man denkt: bessere Aufgaben, mehr Vertrauen, vielleicht sogar eine Übernahme.
So vermeidest du den Fehler:
Bleib neugierig. Frag nach Zusatzaufgaben, hilf Kollegen, übernimm Verantwortung, wo du kannst. Und vor allem: Erkenne deine Ausbildung als Chance, dich zu beweisen – nicht nur als Pflichtprogramm.
Beispiel:
Wenn du z. B. im Verkauf arbeitest und dein Chef fragt, ob jemand die Warenpräsentation umgestalten möchte – sei der Erste, der „Ja!“ sagt. Das fällt auf.
5. Du redest nicht über Probleme – und lässt Frust wachsen
Es läuft nicht alles rund – das ist ganz normal. Vielleicht hast du Stress mit einem Kollegen, fühlst dich ungerecht behandelt oder bekommst Aufgaben, für die du dich nicht bereit fühlst. Viele Azubis schlucken den Frust runter, ziehen sich zurück oder reden nur mit Freunden – aber nicht mit denen, die helfen könnten.
So vermeidest du den Fehler:
Sprich Probleme offen an – aber ruhig und sachlich. Ob beim Ausbilder, im Team oder bei der IHK – du hast das Recht auf Unterstützung. Wichtig ist: Warte nicht zu lange. Denn je länger du schweigst, desto größer wird das Problem in deinem Kopf.
Tipp:
Bereite das Gespräch kurz vor: Was genau stört dich? Was wünschst du dir? So bleibst du konstruktiv – und wirst ernst genommen.
Fehler sind okay – aber du musst sie nicht alle selbst machen
Niemand startet in die Ausbildung als Profi. Fehler gehören dazu, und das ist auch gut so. Aber manche typischen Stolperfallen kannst du dir echt sparen, wenn du aufmerksam, lernbereit und offen bleibst. Frag nach, nimm Kritik als Feedback, beherrsche die Basics, sei engagiert und rede über das, was dich beschäftigt.
Wenn du diese fünf Punkte im Hinterkopf behältst, bist du deiner Ausbildung schon einen großen Schritt voraus – und zeigst, dass du das Zeug zum echten Profi hast.
Also: Mach’s besser, bleib dran – und zeig, was in dir steckt!